UnkategorisiertWas ist Bleisure?
Bleisure-Trends

Jung, gemeinsam, Bleisure

Bleisure ist insbesondere in Begleitung des Partners attraktiv. Unternehmen können bei ihren Mitarbeitern punkten, wenn sie sich hinsichtlich der Verbindung von beruflicher und privater Reise flexibel zeigen.Götz Reinhardt, Managing Director MEE bei SAP Concur

Nach der Geschäftsreise gleich wieder nach Hause? Fast jeder Zweite hätte danach gerne Urlaub, hat eine Studie von SAP Concur ergeben – und jeder Dritte hat Bleisure schon einmal „getan“.

Genau 47 % möchten, laut der im Oktober 2018 veröffentlichten Befragungsergebnisse unter 1.053 Berufstätigen in Deutschland, gerne einen Urlaub an die Dienstreise anschließen. Attraktiv wird dabei der Bleisure-Trip für fast jeden dritten Geschäftsreisenden vor allem, wenn er seinen Partner (76 %) oder seine Kinder (25 %) mitnehmen kann.

Götz Reinhardt, Managing Director MEE bei SAP Concur, empfiehlt, dass Arbeitnehmer und Arbeitgeber dafür beiderseitig Transparenz schaffen, „indem sie Formalien und die Übernahme der Kosten vor Antritt des Bleisure-Trips klären. Außerdem ist zu empfehlen, sich für anfallende Kosten direkt separate Rechnungen ausstellen zu lassen“.

Millenials am liebsten auf Geschäftsreise

Young Professionals haben aktuell das größte Interesse an Bleisure-Reisen. Unter den 18- bis 29-jährigen Gesamtbefragten würden aktuell 44 % eine berufliche Reise mit einem Urlaub verlängern. Bei den über 40-Jährigen sind es 25 % und bei den über 60-Jährigen noch 12 %, die Interesse an Bleisure äußern. Diesen Trend bestätigt auch die Studie „Chefsache Business Travel 2018“, eine Initiative von Travel Management Companies im Deutschen Reiseverband (DRV) – denn: Young Professionals sind auch diejenigen, die lieber auf Dienstreisen gehen als ihre älteren Kollegen. Das schätzen 64 Prozent der 18- bis 34-Jährigen selbst so ein – und bestätigen 45 % der befragten Geschäftsführer und Kollegen.

Ein Grund für das hohe Interesse an Geschäftsreisen: Fast jeder zweite junge Kollege findet, dass seine Produktivität auf Reisen höher liegt als im Büro – sogar um mehr als 20 % sagen 37 % der 18- bis 34-Jährige. Diese hänge nach Meinung der Jüngeren maßgeblich von einer stabilen Internetverbindung und einer guten Arbeitsumgebung (93 %) sowie der Ausstattung mit neuen Technologien (91 %) ab. Für 57 % der Millennials sind Smartphone, Tablet und Reise-Apps ursächlich für die höhere Produktivität, bei den 35- bis 45-Jährigen sehen das nur 39 % so.

Die jungen Mitarbeiter legen viel Wert auf eine zeitgemäße Ausstattung mit einem Firmen-Smartphone, -Laptop und entsprechenden Kommunikations-Apps“, sagt Andreas Neumann von Derpart, einer Travel Management Company der DRV-Initiative Chefsache Business Travel. „In Zeiten von Fachkräftemangel lassen sich junge Fachkräfte und High Potentials vor allem mit diesen und anderen kleinen Extras locken.“ Schon im Vorstellungsgespräch sind die Reiserichtlinien und darin enthaltene Goodies bei fast drei Viertel der 18- bis 34-Jährigen ein Thema, sagen die Chefs – bei den Bewerbern ab 46 Jahren ist dies nur noch für rund die Hälfte der Befragten der Fall.

Reiz an Extras

Die Befragten der Studie „Chefsache Business Travel 2018“ betonten, dass Reise-Extras großen Einfluss auf die Mitarbeiterbindung hätten. Zugfahrten erster Klasse und private Nutzung von Bonusmeilen finden dabei 80 % der Jüngeren wichtig, aber nur 68 % der über 46-Jährigen. 86 % der 18- bis 34-Jährigen wünschen sich wiederum eine Mitsprache bei der Hotelwahl (Ältere: 65 %). Und 89 % sind ihrem Arbeitgeber dankbar, wenn sie ein Taxi statt den Öffentlichen Nahverkehr wählen dürfen (Ältere: 67 %). 80 % der jungen Mitarbeiter freuen sich schließlich über die Business-Class bei Flugreisen von mehr als drei Stunden.

Ein Erste-Klasse-Bahnticket oder eine Business-Class-Buchung kosten manchmal nicht viel mehr, sorgen aber neben der Mitarbeiterzufriedenheit auch dafür, dass während der Geschäftsreise besser gearbeitet werden kann“, so Andreas Neumann. Immerhin fast die Hälfte der Befragten findet die Wahl des Verkehrsmittels für die Produktivität wichtig. Denn schließlich lässt sich am Tisch in der 1. Klasse des ICEs besser arbeiten als am Steuer eines Autos.


Sylvie Konzack …

beobachtet seit Jahren eine große Reiseaffinität der jungen Geschäftsreise-Generationen im Beruflichen wie Privaten. Auch Hotels haben mit einer Vielzahl an neuen Marken diese Zielgruppe ins Visier genommen – mit entspannt-kreativen Community- und Co-Working-Bereichen für ein teamorientiertes Arbeiten mit und unter Gleichgesinnten.

Quelle: „Chefsache Business Travel 2018“ (DRV-Initiative), SAP Concur

Fotos/Grafiken: © iStock/DisobeyArt, „Chefsache Business Travel 2018“ (DRV-Initiative), SAP Concur

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