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Sonne, Strand, Marseille

Im neuen Nhow Marseille trifft Spaß und Entdeckerlust auf hochwertige Kunst. Für die Graffitis im Eingangs- und Rezeptionsbereich standen zahlreiche Künstler aus Marseille und Umgebung Pate. Drei Etagen darunter, terrassenartig abwärts zum Meer laufend, treffen die spektakuläre Tunnelbar mit schwarzen Leuchtbögen (F. u.) auf die gelbe Cactus Bar, beides aus der Feder der italienischen Designerin Teresa Sapey. „Die Cactus Bar sieht aus wie eine riesige U-Boot-Plattform unter dem Felsen der Corniche. Die Waschbecken sind in der Form einer Marseiller Seife gestaltet, die Böden spiegeln die Farben des Meeres wider“, sagt sie.

Richtung Meetingbereich kommt man wiederum an bemalten Säulen mit baumelnden Beinen und Taucherflossen vorbei. An einer ins Haus integrierten Küstenfelswand plätschert zugleich die alte, berühmte Thermalquelle herunter. Mit einer neuen, gläsernen Plattform haben die Architekten die Quelle zum Staunen und Raunen noch einmal präsenter im Haus gemacht.

Die 150 Zimmer verstehen sich als Ode an das Meer und das Licht – viel Weiß und Gelb, Segeltücher als Bettkopf, Lampenschirme in Quallenform, quietschgelbe Sofas und alle Zimmer mit Seeblick und teilweise Balkon. „Hello Sylvie! Are you ready to dive into nhow?“ hat jemand auf meinen Spiegel geschrieben, während ich längst am Abtauchen bin und auf meiner Chaiselongues das Meeresrauschen zum Sound der Stadt erkläre.
Später zeigt mir jemand noch die
Nhow Penthouse-Suite – auf zwei Etagen und auf 130 Quadratmeter geht hier das Füße hochlegen und Meereslauschen mindestens genauso gut. Vor allem aber darf hier getagt und gefeiert werden, samt eigener Hausbar. Auch schön, aber diesmal ist Bleisure angesagt.

Ungehorsames, stolzes Marseille

Wir wollen nicht trendy sein“, betonen die Architekten und Designer. Vielmehr geht es ihnen um die spezielle Seele Marseilles, ihre Unordnung, ihren Ungehorsam und Stolz. Die dunkle und lichte Seite quasi. Endlich offen und erlebbar für alle – sowohl in Marseille als auch im neuen Hotel Nhow. Nicolas empfiehlt mir in diesem Sinne, unbedingt auch mal von den Klippen in den Calanques zu springen. Der Nationalpark mit bis zu 300 m hohen Kalksteinklippen reicht von Marseille bis nach Cassis und beginnt rund 5 km hinter dem Hotel. Eine Option für das nächste Mal, vielleicht.
Für dieses Mal steige ich ins Schlauchboot und erlebe eine Stadtführung auf sonnig-südfranzösische Art. Wir rauschen vorbei an Stadtbuchten, blicken auf die Hochhäuser des Businessdistricts La Joliette, auf die Docks von Marseille und umrunden Château d’If, eine alte Festungsinsel, der vor allem Alexandre Dumas in seinem „Graf von Monte Christo“ ein Denkmal gesetzt hat.

Nicolas hat schon Recht, wenn er sagt, dass das Leben und Arbeiten hier mächtig viel Spannung und Entspannung bereithält. Jenseits der dunklen Stereotype und ewig gefeierten Provence. Wer mal weniger die Klischeekiste bedienen will, sollte sich ruhig mal nach Marseille trauen!


Sylvie Konzack …

saß auf ihrem Rückflug neben einem deutschen Manager, der seit Jahren fast alle zwei Wochen nach Marseille fliegt und in der Umgebung arbeitet. In Marseille selbst war er noch nie, voller Skepsis und Desinteresse. Kann gut sein, dass er das inzwischen geändert hat.

Auf einen Blick

Anreise: Mit dem Auto/Taxi ist das Hotel Nhow Marseille etwa 20 Minuten vom Bahnhof und 35 Minuten vom Aéroport Marseille Provence entfernt.

Hotel: Das Nhow Marseille liegt an der Südküste, zwischen dem Alten Hafen und dem Viertel Prado, nahe des Nationalparks Calanques. Der Hoteleingang befindet sich oben an der Straße, von hier staffelt sich das Hotel vier Etagen tiefer bis ans Meer. Dabei zählt es 150 Zimmer, das Restaurant, die Sky Bar, das Spa, zwei Swimmingpools und einen direkten Zugang zum Meer sowie 16 Tagungsräume (teilweise mit Meerblick) bzw. 1.800 Quadratemeter Veranstaltungsfläche. Im Hotel ist eine eigene Thermalquelle samt Felswand integriert, am Hotelufer ein eigener Bootsanleger.

Adresse: Hotel Nhow Marseille, 200 Corniche Président John Fitzgerald Kennedy, 13007 Marseille, Frankreich, +33 4 91 16 19 00

Fotos: Hotel Nhow Marseille, Konzack

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