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Die Top 75-Remote-Work-Städte

„Die besten drei Remote-Work-Städte überraschen wenig, die europäischen unter den Top 10 schon eher. Und spannend sind vor allem die Sieger und Verlierer in einzelnen Kategorien wie Homeoffice-Miete oder Luft-, Lärm- und Lichtverschmutzung.“ Sylvie Konzack

Von Dubai bis zu den Kanarischen Inseln – schon 2020 und Anfang 2021 machten einige Destinationen mit besonderen Remote-Work-Angeboten auf sich aufmerksam und lockten Dienstreisende wie Leisure-Gäste zum Längerbleiben an einem fremden Ort.
Eine aktuelle Studie der Unterkunftsplattform Nestpick zeigt, welche Städte für digitale Nomaden derzeit am attraktivsten sind. Dafür wählte Nestpick 75 Großstädte weltweit aus, die oft als die „lebenswertesten“ bezeichnet werden bzw. sich zuletzt besonders engagiert haben, Remote Worker aus aller Welt aufzunehmen. Die Städte wurden anhand von drei großen Kategorien untersucht: Kosten & Infrastruktur, Gesetzgebung & Freiheiten sowie Lebensqualität.

Als Ergebnis belegt Melbourne im Gesamt-Index den ersten Platz, auch wenn aktuell die Einreisemöglichkeiten aufgrund der strengen Covid-19-Auflagen schwierig sind. Die australische Metropole schnitt besonders gut bei den Lebensqualitätsfaktoren ab, wie Sicherheit, Gesundheitsversorgung oder den Kultur- und Freizeitangeboten. Außerdem sammelte Melbourne viele Punkte bei der Remote-Work-Infrastruktur und mit dem Angebot eines speziellen Visums für digitale Nomaden.

Auf Melbourne folgen Dubai und noch einmal Australien mit Sydney. Platz 4 und 5 im Index bilden die ersten europäischen Städte: Tallinn und London. Die erste deutsche Stadt ist Berlin auf Platz 10. New York wiederum rangiert auf Rang 20, Kopenhagen auf 70 (Grafik links: Nestpick).

Hohe Kosten in den USA

Laut der Studie bieten nur zehn der 75 untersuchten Städte Visa für digitale Nomaden – sechs davon in Europa: Zagreb, Prag, Lissabon, Reykjavik, Tallinn und Athen. Hinzu kommen Sydney, Melbourne, Dubai und Mexico City.

Im Durchschnitt ist die Miete für ein Homeoffice in Rio de Janeiro mit 119 Euro im Monat am günstigsten, gefolgt von Sankt Petersburg (139 Euro) und Istanbul (169 Euro). Am teuersten ist die monatliche Homeoffice-Miete im Vergleich in San Francisco (1.736 Euro), wo zugleich auch die Lebenshaltungskosten am höchsten sind, sowie in New York und Singapur.

Nestpick.comKeine Steuern zahlen Remote Worker in Dubai, die geringsten in Sankt Petersburg und Hong Kong. Bei der Bewertung der größten Sicherheit, Freiheit und Rechte für Remote Worker schlossen Auckland, Helsinki und Bern am besten ab. Zudem überzeugte in der Bewertung als bestes Gesundheitssystem Kanada mit Toronto und Vancouver sowie Sydney.

Generell bei der Infrastruktur für Remote Work überzeugen Bern, San Francisco und Edinburgh (Grafik rechts: Nestpick) Reykjavik, Toulouse und wieder Bern schneiden bei der WLAN-Geschwindigkeit am besten ab, Marrakesch, das kolumbianische Medellin und die Insel Bali dagegen hier am schlechtesten.

Die besten Wetterbedingungen bietet wiederum, laut der Studie, Las Palmas auf Gran Canaria, die schlechtesten Bangkok. Tallinn verfügt über die besten Werte in puncto Lärm-, Luft- und Lichtverschmutzung, auf Platz 2 und 3 stehen Edinburgh und Honolulu. Die höchste Lärm-, Luft- und Lichtverschmutzung weisen im Vergleich der ausgewählten Remote-Work-Städte Shanghai und Mexiko City auf.

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Kaufkraft wandert in die Ferne ab

Die sich entwickelnde Realität des Arbeitens-von-überall-aus eröffnet die Möglichkeit, auch aus der Ferne bereits bestehende Rollen zu bekleiden oder neue Chancen zu nutzen“, betont Omer Kucukdere, Gründer und CEO von Nestpick, und sieht darin, von Corona beschleunigt, „eine natürliche Fortsetzung des internationalen Reiseverkehrs“. Das Ranking soll demonstrieren, welche Weltstädte diesen Prozess für Remote Worker am einfachsten machen und daher vermutlich die besten Talente aus aller Welt anziehen werden.

„Unsere Studie zeigt auch, dass die Technologie und die Arbeitgeber schneller als die Infrastruktur vorangeschritten sind und dass es nach wie vor viele rechtliche Hürden für Migranten gibt, die ihre Jobs mitbringen wollen“, sagt Omer Kucukdere. Menschen mit hohem Einkommen verlassen dabei auch die geschäftsfokussierten Städte, um an Orten mit einem besseren alltäglichen Lifestyle zu leben – und nehmen ihre Kaufkraft mit. „Dieser Trend wird sich mit der Zeit noch verstärken“, ist der Gründer überzeugt. „Daher gehen wir davon aus, dass mehr und mehr Städte sich an diese neue Arbeitsweise anpassen werden, um von dem wirtschaftlichen Auftrieb zu profitieren, den diese Arbeiter in die Wirtschaft bringen.“


Sylvie Konzack …

hat sich etwas gewundert, warum die skandinavischen Städte erst auf den späteren Rängen folgen und „arbeitswütige“ Metropolen wie Tokio wiederum unter den Top 10 stehen. Beim Thema Remote Work werden aber viele Kriterien offenbar neu durchmischt und bisherige Schubladen aufgelöst.

Fotos: © iStock.com_LouisHiemstra, © iStock.com_Gulcin Ragiboglu, Grafiken: © Nestpick

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