Barcelona
BUSINESS

Auf einsamen Pfaden in Barcelona

Einsame Flecken gibt es in Barcelona nicht. Trotzdem kann man hier während des Businesstrips gut genießen – und kommt daran gar nicht vorbei.

Schon die Anfahrt war weder einsam noch business-tauglich, das hätte ich natürlich wissen können. Ich bin per Kreuzfahrtschiff, auf dem ich geschäftlich zu tun hatte, nach Barcelona gereist. Und es war meine erste Kreuzfahrt nach langem. Nachdem ich den dicksten Dampfer der Welt – die Symphony of the Seas – lebend und leicht genervt von den vielen Mitreisenden verlassen habe, mache ich mich auf die Suche nach den einsamen Fleckchen Barcelonas. Ohne Erfolg – die Stadt ist ein Besuchermagnet. Was nicht verwundert, verkörpert sie doch südländisches Lebensgefühl wie kaum eine andere zusammen mit einem riesigen Sightseeing-Paket.

Business Transportation

Wer nicht mit einem Kreuzfahrtschiff in Barcelona ankert, landet auf dem internationalen Flughafen Barcelona-El Prat. Linien- und Chartergesellschaften bieten ganzjährig massenhaft Flüge an. Von hier aus kommt man mit der Bahn oder dem Taxi zügig in die Stadt. Und in der Stadt selbst ist die Metro ein ziemlich verlässlicher Begleiter. Wer Zeit und Muse hat, kann aber auch ungehemmt und frei durch die Straßen spazieren. Barcelona gehört noch zu den Prototypen der europäischen Stadt, in der man einfach loslaufen und entdecken kann.

Abseits der Touristenfalle Las Ramblas, deren Überquerung man nur mit stoischer Ruhe oder als Teilnehmer einer japanischen Reisegruppe unbeschadet übersteht, ist Barcelona eine blühende Schönheit. Ein Muss sind der Besuch der „Unvollendeten“, der Sagrada Familia, ein Spaziergang im Park Güell und ein Besuch des großartigen Museu Picasso, das vor allem die Jugendwerke des Meisters zeigt. Kulturinteressierten empfehle ich die online buchbare Barcelona Card. Damit entfällt bei den meisten Attraktionen das Anstehen.

Business Stay

Gleich vier Häuser betreibt die spanische NH Hotel Group in Barcelona. In neuem Glanz präsentiert sich das Collection Podium, unweit der Plaça de Catalunya. Die kleinen Suiten mit Balkon und zwei separaten Räumen sind modern, aber nicht „überdesignt“. Das Bett ist mächtig (bequem) und die Bäder sehr schön renoviert. Der Pool mit Rooftop-Bar mit Blick auf die Altstadt ist im Sommer ein Hotspot für Nachtschwärmer. Ein absoluter Knaller ist das üppige Frühstücksbuffet, auf dem neben wirklich frischen Säften und einer großen Auswahl selbst gebackener Brotsorten auch regionale Spezialitäten (Blutwurst & Co.) einen Platz finden. Gracias!

Business Food

Wer nach einer Kreuzfahrtreise ohne ein paar Kilos mehr an Land geht, hat das Konzept nicht verstanden. Ähnlich verhält es sich mit Barcelona. Die legendären Tapas – kleine Häppchen, warm oder kalt – bekommt man hier den ganzen Tag. Dazu ein oder zwei Gläser Weißwein (lassen Sie die Finger von der Sangria, ein Garant für Kopfschmerzen!) – und der Gürtel muss wieder um ein Loch weiter gestellt werden. Der rustikale Klassiker für die erste Runde Tapas am Abend ist die „Cerveceria Catalana“.

Unweit der katalanischen Hauptstadt hat Ferran Adrià über viele Jahre seinen Gourmettempel „El Bulli“ als Mekka der modernen Kochkunst betrieben – und es bestand zu befürchten, dass er nach den vielen „Laborjahren“ kein neues Restaurant mehr eröffnet. Doch jetzt ist er als Teilhaber der „Bodega 1900“ wieder in die Stadt zurückgekehrt – und kocht ehrliche, lokale Gerichte auf Sterne-Niveau. Unbedingt reservieren, auch dieser Laden ist schwer angesagt!

Quick Getaway

Ohne die Stadt verlassen zu müssen, doch noch etwas ruhigere Ecken kennenlernen? Vielleicht sogar mit dem Fahrrad, das es an den hunderten Ausleihstationen in der City gibt? In jedem Fall lohnt sich auch ein Besuch im Deutschen Pavillon, den Mies van der Rohe 1929 für die Weltausstellung gestaltet hat. Oder mit der Seilbahn der Ritt auf den Montjuïc und ins alte Olympiagelände. Von der Besuchertribüne des Schwimmstadions aus hat man einen der besten Blicke auf die Stadt überhaupt.


Kai Böcking …

findet, dass Barcelona ein echtes Overtourism-Problem hat. Dennoch lohnt sich natürlich die Metropole, kommen so viele wie wollen. Nicht zuletzt auch, weil einem hier das Mittelmeer mit seinen Tausenden Zielen zu Füßen liegt.

 

Fotos: © iStock.com/IrinaSafronova, NH Hotel Collection Podium, Bodega 1900/moitorne.com

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