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LEISURE

Lonely relaxing on Phuket

„Thailand gehört zu meinen Lieblingsdestinationen. Daher zögerte ich nicht lange, als im Juli Phuket wieder Reisen erlaubte. Ein Thailand-Bleisure-Erlebnis der besonderen Art, auch weil Spitzenkoch Tim Raue für einen Dreh mit dabei war. “ Kai Böcking

Nur Phuket (und später Ko Samui) wurden in diesem Sommer unter dem Pilotprojekt Phuket Sandbox mit strengen Sicherheitsmaßnahmen geöffnet. Keine einfache Anreise: Impfung, PCR-Test vor dem Flug, PCR-Test direkt nach der Ankunft und vor dem Abflug nach Hause. Neben den Kosten, ein ziemlicher Stress, aber auch mit einigen Vorteilen – weil niemand da ist, bis auf die hoffenden Thailänder, die endlich wieder Ausländer begrüßen wollen.

Aller Anfang bei der Ankunft ist weiß …

Das freundliche, aber bestimmte Sanitätspersonal empfängt auf Phuket die wenigen Ankömmlinge in strahlend weißen Ganzkörperanzügen und geleitet sie direkt zur Teststation. Stäbchen rein, danach Quarantäne im Hotel bis das Ergebnis da ist. Es ist beschwerlich, nach Phuket zu kommen. Aber ab dem Warten auf das Ergebnis und danach erlebe ich nur noch schöne Bilder und Luxus.

Das beginnt mit dem schneeweißen SUV mit der Aufschrift Trisara plus nettem Fahrer, der mich in weniger als 20 Minuten in das Resort bringt, das als das beste in Phuket gilt. Wir sind fast die ersten Gäste des Fünf-Sterne-Villenhotels direkt an der Küste im Norden. Weit weg von der sündigen Meile Patong, wo alles geschlossen ist, so dass hier sogar der Papst, ohne rot zu werden, einen Spaziergang machen könnte.

Trisari Areal

Unendlich Pool am Meer

Das Trisara Resort ist ein Non-Plus-Ultra für ambitioniertes Bleisure nach der Dienstreise oder für Remote Work als Luxusarbeitsurlaub. Oberhalb eines schmalen, von Palmen umsäumten Strandes, an einer einsamen Bucht gelegen, verteilen sich hier die 56 Villen und Residenzen über die grünen Hügel. Jede Villa wartet mit einem eigenen Pool und einem rekordverdächtigen Blick über die private Bucht auf. Direkt am Strand zudem ein 50-Meter-Pool und in einem eigenen Gebäude ein Spa. Wirklich alles schreit hier nach ERHOLUNG.

Ich residiere, anders kann man das nicht sagen, in einem Wohlfühltempel. Meine Ocean Front Pool Villa ist unfassbare 240 Quadratmeter groß, inmitten eines tropischen Gartens mit einem Infinity Pool, der mit dem Andaman-See zu verschmelzen scheint. Dunkle Hölzer, Marmor, helle Möbel, Außendusche, ein extra großes Doppelbett mit Blick auf eine kleine vorgelagerte Insel – da lässt es sich verschmerzen, dass ich bis zum Ergebnis meines Tests hier „gefangen“ bin.

Auch der Roomservice liefert den ersten Eindruck, wie hier thailändisches Essen zelebriert wird: Laab Gai als faschierter, scharfer Hühnersalat und Pad Thai als Nudeln mit Huhn – sie sind trotz der weiten Wege im Trisara auf den Punkt gegart und lassen erahnen, was der Küchenchef in seinem Restaurant zaubern kann. Danach liege ich im uneinsehbaren Pool mit einem kalten Chang Bier (bestes Bier in Thailand) in der Hand und merke, was mir gefehlt hat: Thailand.

Trisari Pool Villa auf Phuket

Schwimmen ohne Spiegelei

Am nächsten Morgen (der Test war negativ) geht es von meiner Villa hinunter zum Restaurant The Deck unweit des Strandes. Vorbei an einem Teich mit Seerosen auf einer riesigen Terrasse. Dort befinden sich auch das Sterne-Restaurant Pru, die Bar und der 50 Meter lange Pool in blau-schwarzem Granit. Für einen Schwimmfan wie mich, das ultimative Sportereignis.

Das Frühstücksbuffet im Inneren von The Deck ist corona-bedingt klein, aber fein. À la carte ist sowieso besser, denn es gibt schon zum Frühstück thailändische, frisch zubereitete Gerichte: scharfe Suppen, Morning Glory (Gemüse), Nudeln und Fisch. Ich brauche hier kein Spiegelei!

Alles essen mit Tim Raue

Mich interessiert, wie es in Phuket Oldtown aussieht, und ich staune schnell. Wo sich sonst die Touristen aus aller Welt drängeln – gähnende Leere. Händler, die vergeblich auf Kunden warten, leere Straßen und stille Restaurants. Eines besucht unser Drehteam: das Raya. In einem 150 Jahre alten Haus gilt es als eines der besten lokalen Restaurants der Insel.

Wenn man mit einem Spitzenkoch und Food-Liebhaber wie Tim Raue für eine Reise-Kitchen-Story um die Welt unterwegs ist, hat so ein Lunch eine ganz andere Dimension. Um es kurz zu machen: Er bestellt einfach mal (fast) die komplette Karte rauf und runter. Wenn sich die Tische im Raya biegen könnten, würden sie es jetzt tun. Raffiniert spielt das Restaurant dabei mit allem, was die lokalen Märkte hergeben. Dazu ein thailändischer Weißwein – viel besser als gedacht.

Lost Patong

Auf dem Rückweg ins Hotel, ein kurzer Halt an dem Hotspot Phukets – Patong. Hier, unweit des Strandes, stapeln und drängen sich in anderen Zeiten Millionen von Urlaub- und feierwütigen Menschen, um so ihren Urlaub zu verbringen.
Heute: nix, alles zu. Der Strand gehört uns. Patong Beach als Robinson-Illusion – es ist nicht alles schlecht in dieser Zeit.

Trisara Phuket Michelin star PruDazu noch später ein Besuch im großartigen Pru im Trisara. Der holländische Küchenchef Jimmy Ophorst leitet das einzige Sterne-Restaurant auf Phuket. Vieles ist hier nicht so, wie man es vielleicht von einem thailändischen Sterne-Restaurant erwarten würde. Das Pru betreibt eine eigene Farm unweit des Resorts. Hier züchtet Jimmy Kräuter und Gemüse für seine Kreationen. Fleisch, Hühner und Fisch kommen von befreundeten Fischern und Bauern. Was der Chef daraus zaubert, lässt sich in mehreren Menü-Variationen erschmecken – auch vegetarisch. Die From-Farm-to-Table-Philosophie ist perfekt umgesetzt. Unbedingt reservieren, denn das Pru ist trotz Krise fast immer ausgebucht.

Was soll ich noch sagen …

Das Trisara bringt das Gefühl des unbeschwerten Reisens zurück. Dabei macht mich die sehr entspannte Einsamkeit in meiner Villa sensationell träge. Ich bin zwar jeden Tag im Pool oder treibe im Kajak auf dem Meer oder am Strand. Aber der echte Knaller ist die fast spirituelle Ruhe meiner Villa – samt Floating Breakfast am Morgen: Da treibe nicht nur ich im Pool, sondern auch das schwimmende Tablett mit Obst, Cappuccino, Croissant und gebratenem Fisch. Dazu der Blick auf das stahlblaue Meer. Mehr geht nicht.

Floating Breakfast at Tsiara in Phuket


Kai Böcking …

hat diesem Thailand-Trip nach der Schließung des Landes herbeigesehnt. Missing Thailand, mission completed – samt süßem Warten auf das Testergebnis. Das Trisari hat ihn mit Blick auf den Service und das Wohlfühl-Gen des Hotels umgehauen. Und ein leeres Phuket – manches muss sich gar nicht mehr ändern.

Auf einen Blick

Anreise: Flug nach Phuket derzeit vor allem mit Thai Airways, von dort den Hotelshuttle nutzen. Die Autofahrt dauert ca. 20 Minuten.
Trisara: Das Luxushotel ist ein Pool-Resort in einem terrassierten, 14 Hektar großen Naturschutzgebiet, das an einem unberührten Privatstrand an der Andamanensee liegt. Es verfügt über diverse Restaurants, darunter das Pru als einziges Sterne-Restaurant auf Phuket. Hinzu kommen Spa-Pavillons, ein Fitnessraum, Tennisplätze, ein Muay Thai-Boxring, ein 50 Meter langer Pool und ein Kid’s Club.
Adresse: Trisara, Choeng Thale, Thalang District, Phuket 83110, Thailand, +66 76 310 100, reservations@trisara.com

Fotos: © Böcking, Trisara

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