„Serviced Apartments werden bei langen Aufenthalten in einer Stadt immer häufiger gegenüber Hotels bevorzugt.“ Michael Ries, Vorsitzender des Vorstands der Pantera AG, über ein Ergebnis der Studie „Neues Wohnen 2020 – Travel & Stay“
Bei der repräsentativen Studie „Neues Wohnen 2020 – Travel & Stay“ liess der Immobilienentwickler Pantera AG 1.113 Berufstätige befragen. Im Fokus stand die Frage, welche Einstellungen und Verhaltensweisen die Deutschen bei längeren Dienstreisen zeigen. 25 Prozent der Befragten unternimmt danach berufliche Reisen, die länger als zwei Wochen am Stück dauern. Unterschiede gibt es je nach Geschlecht, Alter, Gehaltsklasse und Region sowie ob es sich um Angestellte oder Selbstständige handelt.
Während unter berufstätigen Männern fast jeder Dritte Dienstreisen unternimmt, die mindestens zwei Wochen andauern, sind es unter den berufstätigen Frauen nur etwa halb so viele. Männer geben zudem fast viermal häufiger an, dass dies „öfter“ und nicht nur gelegentlich in ihrem Beruf vorkommt. Ebenfalls interessant: In Ostdeutschland gehen Berufstätige insgesamt deutlich häufiger auf mehrwöchige Dienstreisen als westdeutsche Kollegen.
Mehr Verdienst, mehr unterwegs
Mit der Höhe des Einkommens steigt die Häufigkeit längerer Dienstreisen signifikant an. Berufstätige mit einem Netto-Monatsverdienst ab 2.000 Euro unternehmen diese fast doppelt so häufig (33 Prozent) wie niedrigere Gehaltsgruppen. Unter Berufstätigen ab 4.000 Euro Netto-Verdienst berichtet mehr als jeder Zweite davon.
Auch das Alter der Geschäftsreisenden spielt eine Rolle. So haben 25- bis 35-Jährige am häufigsten mehrwöchige dienstliche Aufenthalte außerhalb ihres Wohnsitzes. Ab 45 Jahren ist dies nur noch für etwa jeden Fünften ein Thema. Selbstständige sind insgesamt deutlich häufiger als Angestellte auf mehrwöchigen Dienstreisen.
Serviced Apartments ermöglichen längere Dienstreisen in einer Unterkunft
Bei der Auswahl der Unterkunft ist Berufstätigen auf mehrwöchigen Geschäftsreisen „ein angemessener Preis“ am wichtigsten (59 Prozent). Über die Hälfte (52 Prozent) hält es zugleich für wichtig, dass man „von Anfang bis Ende in den gleichen Räumlichkeiten bleiben kann und nicht zwischendurch umziehen muss“. Erst auf dem dritten und vierten Platz folgen mit 38 Prozent ein „sehr gutes Internet“ und eine „gute Verkehrsanbindung“ (33 Prozent).
Michael Ries, Vorsitzender des Vorstandes der Pantera AG, sieht vor diesem Hintergrund vor allem eine Nachfrage nach Serviced Apartments, die sich besonders an Projektmitarbeiter, Trainees, Berater oder andere Geschäftsreisende richten, die für mehrere Wochen oder Monate in einer Stadt bleiben und ein sicheres zweites Zuhause suchen. Mit im Durchschnitt 25 bis 30 Quadratmetern Fläche und getrennten Wohn- und Schlafbereichen bieten diese gegenüber Hotels mehr Platz und Individualität und ermöglichen mit der integrierten Küche die Selbstversorgung und damit auch bei Bedarf Social Distancing. Zudem profitieren die Gäste von geringeren Kosten bei Langzeitaufenthalten im Vergleich zum Hotel, betont Michael Ries (Foto unten).
Mehr Serviced Apartments gefragt
Die neue hohe Nachfrage nach dem Wohnen-auf-Zeit-Angebot zeigte sich auch während des Corona-Lockdowns im Frühjahr 2020, als zahlreiche klassische Hotels geschlossen waren oder weitgehend leerstanden und Serviced Apartments um ein Vielfaches besser gebucht waren. „Fast drei Viertel der Serviced-Apartment-Betriebe stand in Deutschland weiter offen. Die Auslastung lag noch im März 2020 bei 70 Prozent und sank vor allem bei den auf Longstay-fokussierten Serviced Apartmenthäusern nicht unter 40 Prozent“, informiert Anett Gregorius, Inhaberin des Beratungs- und Vermittlungsunternehmens Apartmentservice (Foto). „Im August 2020 lag die deutschlandweite Auslastung im Schnitt wieder stabiler bei 64 Prozent, manche haben sogar, je nach Standort, bereits wieder annähernd Vollauslastung.“
Sowohl Anett Gregorius als auch Michael Ries sehen einen höheren Bedarf an weiteren Serviced-Apartment-Angeboten. Laut des aktuellen Marktreports Serviced Apartments 2020 von Apartmentservice gibt es aktuell rund 33.900 Serviced Apartments in 631 Häusern mit mindestens 15 Einheiten. Bis Ende 2022 sollen rund 16.400 neue Einheiten hinzukommen, was einem Wachstum von ca. 50 Prozent entspricht. Für den Immobilienentwickler Pantera auch mit Blick auf die steigende Zahl an Fernpendlern wichtig: Laut der Studie „Neues Wohnen 2020 – Travel & Stay“ ist rund jeder vierte Berufstätige in Deutschland (24 Prozent) bereit, für den Job zum Fernpendler zu werden. Dies gilt vor allem für erwerbstätige Männer (29 Prozent) sowie für 25- bis 34-Jährige, von denen ein Drittel diesem zustimmt. Hinzu kommen Berufstätige mit höherem Verdienst: Während bei einem monatlichen Netto-Einkommen unter 2.000 Euro nur 20 Prozent für den Job zum Fernpendler werden würden, sind es bei den Netto-Verdienern ab 4.000 Euro 47 Prozent.
Fotos: Pantera AG, Apartmentservice