HAVANNA

HAVANNA
BUSINESS

Mitreißendes Havanna

„Havanna ist Abenteuer pur – und eine Zeitreise in die 1950er Jahre.“

Von oben sieht Havanna aus wie eine verwundete Schönheit: zerstörte Gebäude, Industrieschlote, aufgerissene Straßen. Daneben die ersten Erfolge jahrelanger Restaurierungsarbeiten und hochglanzpolierte amerikanische Straßenkreuzer aus den 1950er Jahren. Ich liebe Havanna, weil die Menschen dort trotz des noch existierenden Sozialismus eine Lebensfreude an den Tag legen – die einfach mitreisst.

Business Transportation

Anstatt sich studenweise einen US-Touristen-Oldtimer zu mieten, sollten Sie lieber eines der „Colectivo-Taxis“ nehmen. Das sind auch 1950er-Jahre-Schlitten, bieten aber weit mehr Lokalkolorit als die Touristen-Autos. Einfach nach der Route fragen, sich mit den Kubanern ins Auto quetschen und die Stadt erkunden.

Business Stay

Es muss nicht immer das „Nacional“ sein. Seit einiger Zeit hat das „NH Capri“ wieder geöffnet. Das legendäre Mafia-Hotel des amerikanischen Gangsters Meyer Lansky wurde komplett renoviert und hat trotzdem seinen Charme erhalten.

Oder suchen Sie sich eine „casa particular“: Kubaner dürfen im Zuge der langsamen, politischen Öffnung Privatquartiere anbieten. Die gibt es mittlerweile im ganzen Land. Der deutsche Journalist Jochen Beckmann etwa vermietet ein kleines Apartment mit zwei Räumen und bezauberndem Familienanschluss im Herzen Havannas (www.casa-amistad.net).

Business Food

Wer, wie ich, vor mehr als 20 Jahren das letzte Mal in Havanna war, wird staunen: Gab es damals vor allem Huhn mit Reis und schwarzen Bohnen, herrscht heute fast kulinarische Aufbruchstimmung. Das liegt an den „paladares“, privaten Restaurants, die jetzt überall aufmachen. Im Gegensatz zu den alten staatlichen Gasthäusern wird man in den „Haus-Restaurants“ von ambitionierten Köchen in ihrer Wohnung bewirtet. Im „San Cristóbal“ (San Rafael No. 469, Centro Habana) sitzt man im Wohnzimmer, im Schlafzimmer oder im Patio der Familie von Carlos Valdés. An den Wänden hängt die gebündelte Familiengeschichte, und aus der Küche kommen landestypische Leckereien.

Und dann natürlich: Rum und Zigarren … Gehen Sie ruhig mal vorbei an der weltberühmten Hemingway Bar „Bodeguita del Medio“ (Empedrado Street, Old Havana). Sie kommen da eh nicht rein, es ist voll mit japanischen Reisegruppen. Außerdem hat die Qualität des berühmten Mojito stark nachgelassen. Wer auf Bier steht, der kann in der neuesten Bierhalle am Hafen fündig werden. Mit österreichischer Brautechnik werden drei Sorten Bier in der „Cervecería Antiguo Almacén de la Madera y el Tabaco“ gebraut.

Wo auch immer: Die Lebensfreude der Kubaner ist ansteckend. Freundlich, hilfsbereit und voller Hoffnung, dass die Zukunft rosiger wird als die letzten 50 Jahre.


Kai Böcking …

liebt Havana, weil die Stadt weitaus mehr bietet als die Klischees von Oldtimern, Rum und Zigarren gemeinhin verlauten lassen. Einfach hinfahren und sehen, was sich verändern kann, was sich verändern wird und was hoffentlich bleibt.

Fotos: © iStock.com/mbbirdy, © iStock.com/B&M Noskowski

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