„Die Berge sind stille Meister und schaffen schweigsame Schüler. Das hatte ich so nicht erwartet.“ Katja Wunderlich, Moderatorin und Gastautorin des Bleisure Traveller
Südtirol – das ist seit jeher die perfekte Kombination aus Bergpanorama, Sonne, Seen und vor allem Dolce Vita. Viel Skifahren, viel Wandern, viel Tirol, viel Italien und überhaupt eine Landschaft, die alle Fernziele schnell vergessen lässt. Ich fahre ins San Luis Retreat Hotel & Lodges nach Avelengo Bozen und bin schnell hin und weg: Die Kombination aus einer durchdachten Wohlfühloase und der unberührten Natur der Südtiroler Dolomiten hat etwas Magisches. Selbst ein Mensch wie ich wird hier ziemlich schnell sprachlos und gleitet einfach durch den Tag.
Schon morgens serviert das Team jedem Gast das Frühstück in eines der 26 Chalets und 16 Baumhäuser. Aus Mondholz gebaut, sollen sie Strahlungen abhalten können. Während ich also noch strahlungsfrei im Luxusbett schlummere, bereiten die Heinzelmännchen im Wohnzimmer am Esstisch einen duftend leckeren Start in den Tag vor. Von frischem Obstsalat über Omelett und Vollkornbrot bis hin zu diversen Kaffeevarianten – auf der Wunschliste hatte ich am Tag vorher ein paar Kreuzchen gemacht und muss heute nur noch aufwachen und Platz nehmen.
Auch mittags geht es ähnlich weiter, wenn im Restaurant ein reichhaltiges Buffet auf massiven Holztischen aufgebaut wird – und ich mir mit Blick auf den Natursee auch schon ein Gläschen Südtiroler Wein gönne. Nachmittags heißt es Schwitzen in der chalet-eigenen Sauna und raus auf die Holzterrasse, um rein in den 5.800 m2 großen, glasklaren Natursee zu springen. Mehr Gefühl von Freiheit und Entspannung geht nicht. Im Clubhouse genieße ich später den Spa-Bereich, die Ruheräume, den Innen- und Außenpool. Auch Gymnastik- und Fitnessmöglichkeiten gibt es, allerdings ist der Krafttrainingbereich für Menschen wie mich, die gerne mit Gewichten trainieren, noch ausbaufähig. Aber klar – die Natur bietet ein grenzenloses Training.
Was jedem hier im San Luis die Leichtigkeit zurückbringt, hatte sich bei der Planung und Umsetzung des Hauses schwierig gestaltet, erzählt mir später die Inhaberfamilie Meister. Sieben Jahre Geduld und Überzeugungsarbeit dauerte es, bis alle Genehmigungen in der Tasche waren, um auf 40 ha dieses besondere Retreat-Hotel zu erschaffen. Abgetrennt von der Außenwelt, kein einziges Auto ist zu sehen oder zu hören, liegt es heute mitten in einem Lärchen- und Fichtenwald, umgeben von Wiesen und Wanderwegen. Ja, Heidi lässt auch außerhalb der Schweiz grüßen.
Ins Kino wandern
Es ist mir wirklich schwer gefallen, mein bezauberndes Chalet zu verlassen und mich zum Rausgehen aufzuraffen, aber Südtirol erleben ist einfach ein Muss. Teile der Dolomiten sind seit 2009 Unesco Weltnaturerbe. In mehr als 280 Millionen Jahren hatte die Natur aus einem tropischen Meer mit Atollen, Vulkanen und Korallenriffen diese versteinerten Giganten von heute geschaffen. Ich nutze die idyllischen Wanderwege direkt vor Ort und erreiche nach kurzer Zeit, vorbei an glücklichen Kühen, oben beim Knottnkino auf 1465 m, einer Aussichtsplattform am Tschögglberg auf dem Halbweg zwischen Hafling und Vöran. Auf Kinostühlen läuft hier immer derselbe Naturfilm als Blockbuster – und wer öfter kommt, kann den Jahreszeiten, dem Klima und dem Wetter zuschauen.
Für Wanderfreaks empfehle ich nach dem Knottnkino die Leadner Alm mit ihrer großen Liegewiese im Sommer und viel Platz zum Rodeln im Winter. Der Aufstieg erfolgt von Vöran eineinhalb Stunden entlang der Markierung 1 bzw. teils über eine ausgeschilderte Abkürzung in ca. 20 Minuten hinauf zum Gasthaus „Grüner Baum“.
15 Minuten von Meran entfernt, lohnt sich natürlich auch die quirlige, sonnige „Kurstadt“ zum Laufen, Essen, Füße im Fluss Passer baumeln lassen. Genauso kann man sich auch auf Kaiserin Sissis Spuren begeben, im Schloss Traumtmannsdorf oder im Botanischen Garten. Auch Bozen ist immer einen Shopping-Trip wert.
Als Pferdeliebhaberin zieht es mich nach Hafling. Auf einem einzigartigen Hochplateau liegt die Gemeinde, die dieser besonderen Pferderasse, den Namen gab. Und das direkt bei St. Kathrein in der Scharte, einer Kirche aus dem 13. Jahrhundert, die der heiligen Katharina von Alexandrien geweiht wurde.
Zurück im San Luis lockt schließlich das Abendessen – saisonal und regional mit Zutaten aus eigenem biologischen Anbau. Alexander Maier, der Gastgeber und Inhaber, macht den Abend noch einmal außergewöhnlich. Mit seiner Art, mit der Art des San Luis.
Katja Wunderlich …
… hat schon einiges gesehen, aber Südtirol ist jedes Mal wie das erste Mal – voller Magie. Katja arbeitet als Moderatorin für Bayern3 oder Sky Sport News HD und ist viel als Coach und Autorin unterwegs. (www.katjawunderlich.de/Insta: katjawunderlichoffical)
Auf einen Blick
Anreise: Das San Luis Resort & Lodges liegt nahe Meran, etwa zwei Autostunden von Verona und Innsbruck entfernt. Es verfügt über einen organisierten Shuttle-Service und setzt auf Privatsphäre, indem das Gelände nur für Hotelgäste zugänglich ist.
Hotel: Das San Luis Resort & Lodges befindet sich in einem 40 ha großen Lärchen- und Fichtenwald und wartet mit 26 Chalets und 16 Baumhäusern auf – ob einstöckiges Loft-Chalet für zwei Personen, das zweistöckige Baumhaus oder das Large Family Chalet für bis zu sieben Personen. Das Almfrühstück wird im Chalet gedeckt, der Kühlschrank gefüllt. Im Clubhouse oder im Chalet serviert das Team zudem eine Vorspeisenküche oder Menü à la carte. Das Spa umfasst eine scheunengroße Badehalle und ein großes Schwimmbecken mit offenem Kamin, zudem ein Sprudelbad mitten im See, Saunen, Massagen, Kosmetik und Fitness.
Adresse: San Luis Resort & Lodges, Vöranerstraße 5, 39010 Avenlengo Bozen – Italien, +39 0473 279570
Fotos: Wunderlich