„Grüezi mitenand!“
Es gibt Städte, die erschlagen einen beinahe mit ihrer Lage. Zürich, größte Metropole der Schweiz am gleichnamigen See, gehört mit Sicherheit dazu. Ein wunderschönes Fleckchen Erde, das gerade im Rahmen eines Wochenendtrips den ganzen Charme von schönem Wohnen, spannend gutem Essen und Seelebaumeln lassen am See ausspielt. Allein die Hotellandschaft kann es in puncto Tradition z. B. locker mit München aufnehmen. Spannend sind aber auch die „Neuzugänge“ wie das neue, alte The Dolder Grand oder das „Kameha Grand“. Der einstige Kameha-Initiator Carsten Rath hatte Puristen mit dem Vorgänger in Bonn schon vor Jahren in einen bunten Design-Albtraum geschickt und in Zürich noch eins drauf gesetzt. Der Neuzugang hat keine Toplage – es steht nahe der Messe an einer breiten Ausfallstraße – was man drinnen aber schnell vergisst. Wie in Bonn geht die Einrichtung auf das Konto des belgischen Designers Marcel Wanders, ist bunt und witzig gestaltet. Als Höhepunkt lockt die Space Suite – mit Standleitung zu den Astronauten der ISS Weltraumstation. Kein Witz!
Mindestens genauso aufregend und bunt sind die beiden 25hours Hotels der Stadt. Mein Favorit ist das Haus auf der Langstrasse, mitten auf Zürichs Partymeile. Hier wird der Geschäftsreisende von bunt gekleidetem, extrem souveränen Hotelpersonal eingecheckt. Das ganze Haus ist liebevoll eingerichtet, die Bar ein echter Kracher und das Restaurant „Neni“ gewohnt gut.
Lago macht Lage
Neben dem „Neni“ bietet sich für gutes Essen immer noch ein Züricher Original an. Die Kronenhalle läßt sich mit einem Wort umschreiben: Klassisch! Kellner in weißen Jacken, Dauerbrenner aus der französischen Küche und eine einmalige Athmosphäre. Nicht billig, aber für Zürich-Newcomer ein Muß. Und noch ein Tipp in Sachen Fleischgenuß: Mitten in der malerischen Altstadt, versteckt in der kleinen, steilen Glockengasse, befindet sich das Churrasco, ein Steakhouse mit angeschlossener Bar und luftiger Innenhofterrasse. Das Fleisch ist superb und die Weinauswahl auf den Punkt. Und auch zum Trendthema Street Food und Pop-ups hat die Stadt spannende Antworten parat. Wer wissen will, wo man gerade am trendigsten und besten essen kann, der sollte sich bei den Insidern schlaumachen.
Und danach geht’s einfach an den See: Spätestens hier das Jacket abstreifen, Schuhe ausziehen und Hosenbeine hochkrempeln. Beim Bootsverleih Lago z. B. kann man ohne Bootsführerschein kleine Elektroboote mieten und auf den Zürich See schippern. Die Kunden dürfen anschließend auch die Seelounge benutzen und den Sonnenuntergang bestaunen. Mit so einem Bleisure-Trip schindet man Eindruck bei den Kollegen.
Kai Böcking …
hat ein Faible für Zürich. Weil ihn die Lage der Schweizer Metropole immer wieder von neuem sprachlos werden lässt. Und er, trotz der manchmal absurden Preisegstaltung, spätestens beim Essen, den Mund wieder aufbekommt.
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