„Ich war viele Male in Thailand gewesen, Ko Samui, Krabi, Chiang Mai und natürlich Bangkok. Aber Phuket und Khao Lak habe ich erst 2021 während der Pandemie für mich entdeckt, und nun noch einmal in diesem Jahr – dies in zwei spannenden, aber komplett unterschiedlichen Hotels.“ Kai Böcking
Es ist nur ein kurzer Flug von knapp zwei Stunden nach Phuket aus Singapur. Ideal also für alle Bleisure Traveller, die mal eben den Job unterbrechen und ein paar Tage frei machen wollen. Ich vermische diesmal beides und mache die Vorbereitungen für einen Dreh in Singapur auf Phuket.
Kaum gelandet, wartet hier ein schneeweißes Auto auf mich. Ziel ist das Como Point Yamu im Osten der Insel, am höchsten Punkt einer Landzunge mit Blick auf die Phang Nga Bay. Das klingt bekannt? Klar, das ist die Aussicht auf eine Felsformation, die jeder James-Bond-Fan kennt: Roger Moore und Christopher Lee haben sich hier duelliert im Klassiker: „Der Mann mit dem goldenen Colt“.
Während der gute 007 in den 1970ern kein thailändisches Klischee ausließ, stehe ich also bald vor einem Hotel, das erst einmal gar nicht asiatisch aussieht. Ein großes, klar strukturiertes Gebäude auf dem höchsten Punkt einer Landzunge mit unschlagbarem 360-Grad-Rundumblick. Viel Grün, Palmen und Gras. Kein Thailändischer Pagodenstil mit knienden Elefanten (nur als Sonnenschirmfuß), sondern ein Designhotel.
Die offene Eingangshalle besticht durch Weiß und Orange, bequeme Designermöbel, ein Wasserbecken und durch einen buddhistischen Altar, auf dem aber auch jedes Detail wie aus dem Lexikon der hübschesten Designobjekte stammt.
Diese Gestaltungs-Übermacht kommt nicht von ungefähr. Die Besitzer der Como Hotelgruppe aus Singapur haben vor Jahren die italienische Star-Designerin Paola Navone mit der Gestaltung des Hotels bis ins letzte Detail beauftragt.
Türkise Träume
Alles ist farblich im Como Point Yamu aufeinander abgestimmt: Türkis, Orange, Grau, Blau und Weiß. Im Haupthaus gibt es 79 Zimmer und Suiten, alle mit großartigem Blick auf eine Seite der Bucht. Hinzu kommt ein All Day Dining Restaurant (La Sirena), ein herausragender Thailänder (Nahmyaa), eine Bar und ein Spa natürlich.
Doch mein Herz hüpft, als ich den Pool sehe: insgesamt 100 Meter lang, davon 40 Meter als tiefes Becken für Bahnen-Schwimmer wie mich. Ab 6 Uhr morgens darf man hier rein. Ich war jeden Morgen da, auch wenn ich dafür ein wenig wandern musste.
Es gibt 27 Privatvillen auf dem Gelände mit ein bis drei Schlafzimmern, Küche, eigenem Pool und Panoramablick auf die Andamanensee als Randmeer des östlichen Indischen Ozeans. Meine Villa ist die kleinste mit rund 170 Quadratmetern. Auch hier hat Paola Navone ganze Arbeit geleistet: türkise Glaskacheln im Bad, weißer Stein auf dem Boden, Sofas in den gleichen Farben, bodentiefe Fenster sowie ein himmelblauer privater Pool.
Und hier soll ich also arbeiten …?
… ich will eigentlich nicht und habe die kurze Hoffnung, dass das WLAN in die Knie geht. Aber nix. Es gibt im Como wirklich überall beste Online-Verbindungen. Deshalb richte ich mir einen Arbeitsplatz am Pool ein und nutze den Roomservice.
Jeder Villengast hat einen eigenen Butler, der sich rund um die Uhr um Gepäck, Transport und das leibliche Wohl kümmert. Andy Kunz, der energiegeladene Schweizer Hoteldirektor, berichtet von Gästen, die monatelang ihre Villen nicht verlassen – weil man dort alles hat, oder es eben bestellen kann, vom BBQ über Massage bis zur unfassbar heißen und knusprigen Pizza aus dem italienischen Restaurant.
Um es kurz zu machen, ich habe in den Tagen im Como Point Yamu eine Menge gearbeitet, mir eine hervorragende Massage im Como Shambhala (benannt nach einem buddhistischen Königreich) gegönnt, viel thailändisch und italienisch gegessen und Sonnenauf- und -untergänge mit Blick auf die Bucht genossen.
Von der weißen Design-Herberge zum traditionellen Traumstrand-Hotel …
… von der etwas schrofferen Ostküste in Phuket nach Khao Lak. Der hoteleigene Transfer am frühen Morgen zeigt schon einmal ein bisschen das Erlebnispotential meiner nächsten Station. Die Limousine mit sehr freundlichem Personal offeriert gleich Kaltgetränke inklusive Chang Bier. Na dann.
Das Sarojin – Khao Lak Resort ist ein Klassiker in der Region (Foto ganz oben). Eine Stunde nördlich des Airports Phuket, direkt am feinsten Sandstrand, erfüllen sich hier alle Träume eines Thailand-Urlaubs. In der luftigen, pagoden-ähnlichen Lobby mit cremefarbenen Sofas, viel Holz und Blick auf einen Seerosenteich werde ich begrüßt. Dahinter schließt sich ein riesiger Garten an und an diesen wiederum ein kilometerlanger Sandstrand.
Der Weg zu meinem Zimmer führt am Hauptrestaurant und an einer gewaltigen Poolanlage vorbei, die mit weißen Day Beds ziemlich einladend aussieht. Und: Das Schwimmerherz erfreut sich auch hier bei einer Bahnlänge von 35 Meter, geöffnet ab 6 Uhr morgens. Juchuuh!
Meine Suite liegt im ersten Stock in einer der vielen zweistöckigen Gebäude der Anlage und wartet mit 150 Quadratmeter Best of Thailand auf: Feines Holz, asiatische Kunst, eine freistehende Badewanne neben dem Himmelbett, Außendusche und Terrasse mit Jacuzzi und Blick ins Grüne. Selbst das Sofa könnte 1:1 einem thailändischen Palast entsprungen sein. Einige Suiten gibt es auch mit eigenem Pool oder mehreren Schlafzimmern. Und das Spa ist High End mit thailändischen Treatments.
Working beach …
Das WLAN funktioniert auch hier einwandfrei und überall – ebenso am schneeweißen, sauberen Strand mit karibisch blauem Meer. Da ich auch in diesem Paradies arbeiten muss, könnte ich mir einen der bequemen Liegestühle mit großen Handtüchern an die ideale Stelle schieben, wo der Laptop-Bildschirm und Horizont eine Einheit bilden. Aber das lenkt vielleicht doch ein bisschen zu viel ab. Daher beschließe ich, in den nächsten Tagen meinen Arbeitsplatz in den etwas zurückgesetzten, chicen Beach Club Edge zu verlegen. Bei meinem Besuch 2020 war es das einzige geöffnete Restaurant, hier befinden sich die Bar und das Restaurant überdacht oder im Freien. Alles mit Blick auf das Meer, aber ein bisschen kühler. Bis 18 Uhr (!) gibt es hier für Hotelgäste Frühstück à la carte, und manchmal frühstücke ich deshalb nach der morgendlichen Schwimmrunde oder nachmittags kurz vor der Happy Hour. Darüber hinaus stehen den ganzen Tag köstliche, thailändische Spezialitäten auf der Karte.
Nach dem Beach ist dann vor dem Jacuzzi auf meiner Terrasse mit einem Glas Wein in der Hand. Das Leben als Bleisure Traveller kann so gut funktionieren.
Kai Böcking …
findet, dass Phuket und Khao Lak immer eine Reise wert sind, auch wenn es nur einige Tage sind und man arbeiten will / muss. Das Como Point Yamu und das Saronjin sind sehr verschieden und nicht zu vergleichen. In beiden kann man hervorragend Business und Leisure verbinden, bei bestem Service und genügend Möglichkeiten sich zurückzuziehen.
Auf einen Blick – Como Point Yamu & The Sarojin
Anreise: Von z.B. Singapur knapp zwei Stunden nach Phuket fliegen. Zum Como Point Yamu ca. 25 Minuten fahren. Das Resort befindet sich auf Cape Yamu, einer tropischen Halbinsel an der Ostküste von Phuket mit Blick auf die Phang Nga Bay. Zum Sarojin von Phuket ca. eine Autostunde über die Brücke auf das thailändische Festland in die Region Khao Lak fahren.
Hotels: Das Como Point Yamu umfasst 106 Zimmer, Suiten und private Villen. Außerdem gibt es ein thailändisches und ein italienisches Restaurant sowie ein In-Room-Dining-Service, eine Bar, einen Kids Club, einen Pool sowie ein Spa. Das Sarojin befindet sich in einem 10 Hektar großen Garten mit privatem Zugang zu einem rund 11 Kilometer langen Strand. Das Boutique-Hotel umfasst 56 Einheiten zwischen 95 und 215 Quadratmeter als Garden bzw. Pool Residences, Jacuzzi Pool Suites oder Two Bedroom Pool Residences. Es gibt zwei Restaurants, das Frühstück wird a la carte bis 18 Uhr angeboten. Hinzu kommt ein Spa, ein 25 x 25 Meter langer Pool sowie ein Fitnesscenter mit Multistation, freien Gewichten, Laufband und Fahrrad. Kinder sind erst ab zehn Jahren erwünscht.
Arbeitsplätze im Hotel: im Como Point Yamu vor allem in den Villen selbst am Pool mit In-Room-Dining-Service, im Sarojin im Beach Club, am Strand, auf den Plätzen im Garten und in den Residencen
Adresse:
Como Point Yamu, 225, Pa Klok, Thalang District, Phuket 83110 – Thailand, Tel. +66 76 360 100
The Sarojin, 60 Tambon Kukkak Takua Pa District, Phang-nga 82190 – Thailand, Tel. +66 76 427 900
Fotos: © Como Point Yamu, The Sarojin