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Geschäftsreisende wollen wieder los, selbst entscheiden, Bleisure

„Über 90 Prozent wünschen sich, laut Studie von SAP Concur, demnächst wieder eine Dienstreise zu unternehmen. Das Thema Flexibilität und Bleisure wird dabei einen Push erfahren. Denn neun von zehn Geschäftsreisenden weltweit planen, in den nächsten Monaten Bleisure-Reisen zu unternehmen.“ Sylvie Konzack

Geschäftsreisende sind Corona-müde und wollen wieder auf Dienstreise. 96 Prozent von 3.850 befragten Geschäftsreisenden in 25 globalen Märkten sind bereit, in den nächsten zwölf Monaten geschäftlich zu reisen. Fast zwei Drittel (65 Prozent) sind sogar sehr bereit dazu. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag von SAP Concur, die im April und Mai 2021 durchgeführt wurde. Fast alle (92 Prozent) nennen dabei persönliche Gründe, reisen zu wollen und geben den persönlichen Kontakt zu Kunden und Kollegen (54 Prozent), das Entdecken neuer Orte (52 Prozent) und eine Auszeit vom Alltag (41 Prozent) als Motive an.

Gleichzeitig befürchten vier von fünf Geschäftsreisenden, dass ihr Privat- und Berufsleben leidet, wenn sie die Reisefrequenz 2021 nicht mehr steigern. Dies weil sie sich um die Pflege der Geschäftsbeziehungen sorgen (45 Prozent), finanzielle Ausfälle befürchten (38 Prozent) oder Sorge haben, die Karriere könnte ins Stocken geraten (33 Prozent).

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Neun von zehn wollen Bleisure

Ungenutzte Urlaubstage und eine starke Arbeitsbelastung lassen dabei den Wunsch nach Bleisure-Reisen steigen: Nicht weniger als 89 Prozent der Umfrage-Teilnehmer gaben an, dass sie ihre Geschäftsreisen in den nächsten zwölf Monaten um einen privaten Urlaub verlängern wollen. Diese Pläne sind mit einer neuen Erwartungshaltung an den Arbeitgeber verbunden: Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) wollen zu eigenen Bedingungen wieder auf Geschäftsreise gehen wollen.

Dabei spielen Sicherheitsthemen eine zentrale Rolle, indem 31 Prozent angeben, eingeschränkt zu reisen, wenn das Unternehmen keine Richtlinien oder Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit und Sicherheit seiner Mitarbeiter einführt, bzw. würde sogar jeder Fünfte eine andere Stelle in Betracht ziehen. Doch noch wichtiger ist den meisten, das Transportmittel, die Unterkunft oder Reisedaten frei und flexibel wählen zu können.

Welche Geschäftsreise-Trends beim Re-Start?

Lufthansa City Center prognostiziert unter anderem, dass mittelständische, kleinere Unternehmen zuerst ihre Dienstreisen wieder starten werden, weil sie flexibler sind und weniger strikte Reiserichtlinien verfolgen müssen.

Bei der Reisebuchung wird nicht mehr der Preis allein entscheidend sein, sondern die Mitarbeitersicherheit, weshalb Arbeitgeber mehr in den Bereich Travel Risk Management investieren werden. Zudem vermutet das Franchise-Unternehmen im Reisebüromarkt, dass Unternehmen und Geschäftsreisende konsequenter denn je auf nachhaltige Reisen setzen werden, auch im Zuge verstärkter virtueller oder hybrider Veranstaltungen. Und eine weitere Prognose von Lufthansa City Center: Die Grenzen zwischen Business- und Leisure-Reisen verschwimmen künftig mehr denn je, weil auch die Arbeitsmodelle flexibler geworden sind. Bleisure und Remote Work werden eine verstärkte Nachfrage erfahren.

Marriott intensiviert Bleisure- und Workation-Angebote

Das passt zu den aktuellen Aktivitäten vieler Anbieter. Marriott International als größte Hotelkette hat im April 2021 verkündet, künftig verstärkt auf die Segmente Workation und Bleisure Travel zu setzen. Mit den Ferienhäusern und Apartments, die Marriott unter „Homes & Villas“ mit etlichen privaten Anbietern versammelt, will die Kette weiter wachsen. Aktuell gibt es mehr als 28.000 Angebote, ab dem späten Sommer 2021 sollen auch in Österreich und Deutschland handverlesene Ferienvillen und Apartments mitangeboten werden. Zudem zählt Marriott aktuell rund 900 Residence Inns mit Serviced Apartments und damit eigener Küchenzeile, 20 weitere wurden bis 2023 im Raum EMEA bereits unterzeichnet (siehe Foto oben: Anfang 2021 neu eröffnetes Residence Inn by Marriott Al Jaddaf).

Ein weiterer Teil der Marriott-Strategie ist zudem, Hotels noch stärker zu einer Destination zu entwickeln. Im St. Regis Rome gibt es dafür unter anderem die Einzel-Stadtführungen und Kooperationen mit der Gastronomie unter dem Motto „Slow Travel“ (wir berichteten). Generell soll das Programm Luxury Road Trips weiter ausgebaut werden und hier auch spezielle Angebote für Familien und Kunstfreunde gestrickt werden, in Kombination mit dem Reward-Programm Marriott Bonvoy. Und geplante Neueröffnungen bringen ihr übriges: Das Ritz-Carlton Zermatt zum Beispiel wird 2026 das erste Ski-Resort einer weltweiten Marke im Ort sein. Die Möglichkeiten für Bleisure und Remote Work wachsen immens.


Sylvie Konzack …

ist etwas erstaunt, wie sehr das Thema Bleisure aktuell in Reisestudien und Geschäftsreise-Prognosen zum großen Trend ernannt wird. Aber zusammen mit dem Trend zu Workation und Remote Work passt dies nach Corona genau in die neuen Bedürfnisse, Arbeit und Freizeit miteinander zu verbinden. New Work und New Travel eben.

Fotos: © iStock.com_jhorrocks, © iStock.com_Yuri_Arcurs, Residence Inn by Marriott Al Jaddaf

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