Vereinigte Arabische Emirate/UAE

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LEISURE WORKATION

Thailand und The World in Dubai

„Das umtriebige Dubai lässt gerade seinen eigenen Airbnb Remote Working Hub bauen. Für mich, der regelmäßig in den Emiraten arbeitet, sind Hotels aber immer noch die bessere Wahl für Bleisure & Workation. Eine neue Dubai-Reise – mit einem Klassiker, ein wenig Thailand und dem ersten Luxushotel auf The World.“ Kai Böcking

Die thailändische Hotelgruppe Anantara ist in Dubai gleich mit drei Hotels vertreten: in Downtown, auf Palm Jumeirah und – festhalten – auf The World. Dubai-Kenner werden sich jetzt fragen: What The World? Auf dieser touristischen Fata Morgana, aufgeschüttet aus Sand in Form der Weltkugel?
The World war mal gedacht als Steigerung von Palm Jumeirah. Während letztere aber, trotz Krise 2008, immer weiterentwickelt wurde, versandete The World in Dubai buchstäblich in sich selbst. Ich erinnere mich noch gut, wie damals Prominente aus aller Welt stückweise die nicht erschlossenen Sandinseln kauften und virtuelle Burgen darauf bauten. Doch am Ende passierte bis auf eine mittelmäßige Partyinsel („Libanon“) nix.

Um so erstaunlicher, dass in den letzten Monaten auf einmal auf einigen Inseln reger Bauverkehr zu beobachten war. Und noch erstaunlicher, dass dort mit dem Anantara World Islands Dubai Resort sogar ein erster Luxus-Brand die Türen öffnete. Dazu aber etwas später mehr.

Zuerst checke ich in einem Klassiker ein …

… im Jumeirah Emirates Towers an der Sheikh Zayed Road, der verkehrstechnischen Hauptschlagader der Stadt, ein echter Klassiker der Fünf-Sterne-Hotellerie seit 2000. In Sichtweite des Jumeirah Flaggschiffs Burj Al Arab gelegen (auch schon über 20 Jahre alt), sind die Tower (Foto oben) neben dem neuen Technikmuseum ein Geschäftsreise-Hit. Die Messe, Dubai Mall und Burj Khalifa befinden sich in der Nähe, und mit 400 Zimmern und zwölf Restaurants ist es groß genug für jede Messe- und Urlaubsstoßzeit.

Jumeirah Emirates Towers

In den letzten Monaten wurde ein großer Teil der Zimmer und Suiten renoviert und hier und da auch in den öffentlichen Bereichen Hand angelegt. Was noch geblieben ist, ist das Business Center. Wir erinnern uns: Früher ging man zum Mails schreiben, Fax schicken oder Kopien machen in solch ein Etablissement. Heute braucht das keiner mehr, und man könnte einfach eine schicke Bar daraus machen oder lässig-ruhige Arbeitsbereiche für Workation, Remote Work & Co.

Die Zimmer sind auch nach der Renovierung im klassischen Braun-Beige gehalten, das Bad in marmoriertem Stein, und auch sonst achtet man hier weniger auf ultra-modernes Design als auf praktisches. Überall Steckdosen, Lademöglichkeiten, zudem ein großer, freistehender Schreibtisch und natürlich ein 24-Stunden-Room-Service für die Überstundenschicht.

6 Uhr morgens schwimmen

Der Fokus der Jumeirah Towers liegt ganz klar auf Gästen, die flexibel sein möchten. Ich schwimme z.B., wenn es möglich ist, jeden Morgen meine Bahnen. Ab 6 Uhr ist dies hier schon möglich, im schicken Designhotel nebenan frühestens ab 9 Uhr. Der Pool ist groß, die Bar ordentlich, und ganz wichtig auch hier: Wer arbeiten will, badet in einem „Meer“ an Internet-Bandbreite. Und wer im echten Meer baden will, nutzt den kostenlosen Shuttle zum Jumeirah Beach in die anderen Brand Hotels. Damit ist das Hotel auch eine echte Bleisure-Destination.

Was die Jumeirah Towers seit Beginn zu einem Dubai-Landmark gemacht hat, ist die große Auswahl an exzellenten Restaurants verschiedenster Geschmäcker. Mein persönlicher Tipp: Die La Cantine du Faubourg, ein Lifestyle-Restaurant mit französischer Küche und Ibiza-Entertainment. Hier trifft sich das Dubai-Hip-Publikum zum Wochenend-Brunch bei Austern, Kaviar, Champagner und DJ-Musik. Das Gohan setzt wiederum auf japanisches Streetfood auf hohem Niveau in kuscheliger Atmosphäre im Speak Easy Style.

Anantara The Palm Dubai

… weiter zum Anantara auf der Palm

Die künstliche Palm Jumeirah platzt fast aus allen Nähten. Kaum ein Plot ist noch unbebaut. Und mit dem neuen, spektakulären Atlantis The Royal hat sich die Insel gerade in den direkten Höher-Schneller-Weiter-Wettbewerb mit Saudi-Arabien begeben.

Ich hatte bisher auf The Palm das Anantara The Palm Dubai noch nicht auf der Liste. Schade, das war ein Fehler. Das Hotel der thailändischen Hotelgruppe schafft nämlich etwas Unglaubliches: Es bringt ein Stück Thailand nach Dubai.
Kann man auf der Palm Jumeirah in einer Überwasservilla wohnen? Man kann. Und nicht nur das, man hat sogar das Gefühl, auf den Malediven zu sein oder in Thailand.
18 dieser Villas reihen sich an zwei Stegen in den Arabischen Golf, dies mit dunklen Hölzern, Holzdächern, ultragroßem Bett, Sonnenliege, Außendusche, direktem Wasserzugang und natürlich individuellem Butler-Service, 24/7. Hinzu kommen 293 Zimmer und Suiten, die das Wasserthema verbindet – im wahrsten Sinne des Wortes, denn das Hotel liegt nicht nur auf einer Insel, sondern schafft mit einer riesigen Lagunenlandschaft eine eigene Wasserwelt. Man kann von Gebäude zu Gebäude schwimmen, wenn man will. Eine andere Welt.

Das Hotel ist klar eine Leisure-Destination. Familien, großer Pool, viele Restaurants, viel Trubel. Wer, wie ich arbeiten muss, sollte unbedingt eine der Überwasservillen beziehen. Hier ist der Room Service inklusive, und man vermeidet gerade beim Frühstück Gedränge am riesigen Buffet Restaurant.

Anantara The Palm Dubai Resort_The_Beach_House_Terrace

Anantara The Palm Dubai Resort_Overwater_Villa_Bathroom
Anantara The Palm Dubai Resort

WLAN und Mekong

Ich brauche zum Arbeiten ein funktionierendes WLAN. Eines, das nicht nur „geht“, sondern richtig schnell ist, um zum Beispiel Filme herunterzuladen, an denen ich mit meinem Cutter remote arbeite. Funktioniert das in Dubai wirklich in jedem Hotel, und sind die Häuser darauf vorbereitet, dass ihre Gäste nicht nur zum Plantschen und Essen nach Dubai kommen?

Für das Anantara The Palm Dubai Resort ist die Antwort eindeutig Ja. Das WLAN in den Villen funktioniert genauso reibungslos wie überall in der Hotelanlage. Es gibt genug Lademöglichkeiten, einen Tisch und einen Ausblick auf den Golf, der das Arbeiten wirklich zum Genuss macht.

Hinzu kommen sechs Restaurants, wobei das Mekong eines der besten Thailändischer der Stadt ist. Stilecht geht es mit einer Rikscha in das Restaurant, das groß ist, ziemlich üppig, aber durchaus auch intime Ecken für ein entspanntes Abendessen hat. Aus der offenen Küche bleibt kein Thai-Food-Wunsch unerfüllt: Von Tom Khar Gai bis Ente in Kokosnuss, alles kommt frisch und würzig auf den Tisch.
Wer es lieber fleischig mag, dem empfehle ich das Bushman’s Restaurant and Bar. Nach den Austern zur Vorspeise wird das gigantische Tomahawk Steak am Tisch zerlegt. Dazu ein paar Barklassiker, und der Abend im australischen Restaurant ist rund.

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Anantara World_ Islands Dubai

Träume auf Sand gebaut

Ein paar Tage später sind es nur ein paar Schritte von der Wasservilla zur Jetty, wo ein ganz anderes Anantara-Abenteuer beginnt: die Überfahrt zum Anantara World Islands Dubai Resort. Wie schon am Anfang erwähnt, hätte ich nie gedacht, dass es wirklich jemand wagt, in der Sandwüste im Meer, vier Kilometer vor der Küste, ein Hotel zu eröffnen.
Der Besitzer der Insel Südamerika ist jetzt zusammen mit Anantara den Schritt gegangen und hat aus einem Sandhaufen ohne Infrastruktur ein Fünf- Sterne-Hotel gebastelt. Seit einigen Monaten kann man nun bequem per Boot Shuttle von einem Anantara Hotel zum anderen gelangen.

Das Resort auf The World wartet mit 70 Zimmern und Villen auf, und ich frage mich, wie die Versorgung funktioniert? Mit dem Shuttle Boot schon mal problemlos. Das Gepäck wird verladen, und in 40 Minuten fährt man von der einen künstlichen Insel auf die andere. Und dann liegt sie vor einem, die wohl verrückteste Welt dieses Planeten, die man sogar aus dem All als Weltkugel sehen kann – 300 aus Sand aufgeschüttete „Länder“ auf rund 50 Quadratkilometern verteilt.

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Anantara World Islands Dubai Resort

Je näher wir dem Resort kommen, umso mehr sieht man, welche Anstrengungen hier unternommen wurden, um eine exklusive Destination zu erschaffen: Kleine, geduckte Villen am Strand, wenige zweistöckige Häuser, Palmen und ein langer Bootssteg für ankommende Boote. Die leeren Inseln aus Sand, durch die wir hierher gefahren sind – fast vergessen.

Wir werden freundlich mit Trommeln und Gesang von der Crew des Resorts empfangen und ins Haupthaus eskortiert. Und das ist mit seiner Höhe und der Holz- und Bambus-Architektur hell und freundlich zugleich. Eine frische Kokosnuss als Willkommensdrink, und der italienische Hoteldirektor begrüßt die wenigen Gäste persönlich.

Anantara World Islands Dubai Resort ist für mich eine klare Leisure-Destination. Hier verbringt man ein Wochenende oder ein paar ruhige Tage. Zielgruppe sind sicher erstmal Locals und Expats, die in den Emiraten eine kurze Auszeit buchen.
Am besten lässt sich das Hotel mit einer kleinen Malediven-Insel vergleichen – verschiedene kleine und größere Strandvillen mit eigenem Pool und einige Standardzimmer. Die Crew wohnt in einem extra Teil der Insel, oder fährt morgens und abends von Dubai hin und her.

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Anantara World Islands Dubai Resort

Insel-Feeling stellt sich ein

Meine Beach Villa liegt am Strand, hat einen eigenen Pool, Trennwände zum Nachbarn und die Möglichkeit, auf eine 360-Grad-Privatsphäre durch mobile Holzwände. Die Zimmer sind – und das ist nicht böse gemeint – Luxus so gut es eben auf einer sandigen Insel geht. Sehr gemütlich und praktisch – ich fühle mich wohl.

Es gibt vier Restaurants und eine Bar mit einem wirklich atemberaubenden Blick auf die Skyline von Dubai, besonders abends ein echter Hingucker. Der große Pool ist mehr als 25 Meter lang und schon früh morgens geöffnet. Das Frühstück lässt a la carte keine Wünsche offen, das Team ist easy und motiviert. Zum Abendessen gibt es frischen Fisch, hausgemachte Pasta und eine ansehnliche Weinauswahl. Das Inselfeeling stellt sich ein, keine Frage.

Und arbeiten? Das geht prima. Neben Wasser, Strom und allen anderen Dingen, die man für so ein Hotel braucht, hat die Crew in weiser Voraussicht ein paar leistungsstarke WLAN-Router mitgebracht. Wenn ich wollte, könnte ich hier überall arbeiten. Aber diesmal nicht. Lieber gehe ich ins kleine, feine Spa und nehme ein paar Tage Auszeit – auch wenn diese Insel nicht von dieser Welt ist.
Kleiner Nachtrag: Die Regierung Dubais hat 2023 die Steuer auf Alkohol um 30 Prozent gesenkt. Prost.


Kai Böcking …

war mal wieder überrascht, was er in Dubai noch nicht kannte. Das Atlantis The Royal hat er bei der Eröffnung vor ein paar Wochen schon kennengelernt. Aber das ist eine andere, verrückte Geschichte, über die er demnächst berichten wird.

 

Fotos: © Böcking, Anantara Hotels, Jumeirah Hotels

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